Montag, 14. August 2017

VIDEO: Top 5 Ecchi Anime

Mit etwas Verspätung setze ich heute meine Video-Reihe der "Top Anime Genre" fort. Wie schon beim letzten Mal erwähnt, wurde diese Reihe durch den Youtuber Ninotaku inspiriert.
Im letzten Video ging es um die Top 5 Shonen Anime, also Anime die speziell für die Zielgruppe "männliche Jugendliche" produziert werden. Heute wird die gleiche Zeilgruppe angesprochen, allerdings liegt der Fokus der Animes nicht auf Action, sondern auf nackter Haut. Es geht um meine Top 5 Ecchi Anime. Ich wünsche Euch viel Spaß ^^




Sonntag, 30. Juli 2017

VIDEO: Top 5 Shonen Anime

Ab heute möchte ich eine neu, wöchentliche Video-Reihe starten. Inspiriert wurde ich von dem Youtuber Ninotaku, der wichtigsten Quelle, wenn man seriöse, deutsche Anime News konsumieren möchte. Nino hat sich in einigen Video den unterschiedlichen Genres im Anime angenommen und daraus kleine Rankings gemacht. Da ich mit der Einteilung mancher Animes nicht ganz zufrieden war, wollte ich diese Idee übernehmen und ein eigenes Ranking machen. Geplant sind Rankings zu folgenden Genres: Shonen, Action, Fantasy, Ecchi, Horror,Thriller, Sci-Fi, Drama, Romance und Comedy.

Und heute gehts es los mit Folge 1: TOP 5 Shonen Anime


Montag, 29. Mai 2017

REVIEW: Mass Effect Andromeda

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Wer mich kennt, der weiß, dass die Mass Effect Reihe meine absoluten Lieblingsspiele sind. Die Abenteuer von Commander Shepard und seiner Crew gehören für mich zu den aufregensten und emotionalsten Momenten meiner Videospielkarriere. Charaktere wie Tali, Liara oder Garrus sind bei mir nachhaltig im Gedächnis geblieben. Und auch wenn viele Fans es zerissen haben, das Ende von Mass Effect 3 (im Director´s Cut) war für mich ein nahezu perfekter Abschluss einer epischen Reise. Große Fußstapfen also, die der Nachfolger Andromeda füllen muss. Relativ früh wurde bekannt, dass Entwickler Bioware die Milchstraße und somit das bekannte Mass Effect Universum hinter sich lassen und zu neuen Ufern aufbrechen will. 600 Jahre nach Shepard und Co soll eine Kolonialisierung der Andromeda Galaxie im Mittelpunkt des neuen Mass Effect stehen. So schloß Bioware auch sehr grüh aus, dass man auch nur im entferntesten auf bekannte Gesichter aus den alten Mass Effect Teilen treffen kann. Selbst bei langlebigen Spezies wie den Asari, war dies nun unmöglich geworden. War es wirklich schon an der Zeit, die Milchstraße hinter sich zu lassen? Wie schlägt sich der neue Titelheld Ryder? Was bringt Andromeda für Neuerungen? Nach weit über 100 Spielstunden, bin ich nun bereit, ein finales Urteil über Mass Effect Andromeda abzugeben. Wie das ausfällt, erfahrt ihr in diesem Review.

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Durch die schwebenden Gebilde am Himmel, fühlt man sich ein kleines bisschen
an Dragon Age Inqisition erinnert.

Die Kolonialisierung einer neuen Galaxie - das ist der Traum der Andromeda Initiative, die im Jahr 2185 mit insgesamt vier Kolonieschiffen, genannt Archen, nach Andromeda aufbricht. Neben den Menschen nehmen auch Asari, Salarianer, Kroganer und Turianer an der großangelegten Mission teil. Jede Arche hat etwas 20.000 Kolonisten im Kälteschlaf an Bord und wird geleitet von einem sogenannten Pathfinder. Dabei handelt es sich um ein Individuum mit hoher Lösungs- und Führungskompetenz. Außerdem ist jeder Pathfinder mit einer künstlichen Intelligenz, mit Namen SAM verbunden. Die Aufgabe der Pathfinder ist es, neue bewohnbare Welten für die Kolonisten der Andromeda Initiative zu finden. Als Heimathafen für die Archen soll die riesige Raumstation Nexus dienen, die schon vor den Archen im unfertigen Zustand nach Andromeda geschickt wurde. Doch die Ankunft in der neuen Galaxie verläuft nicht ganz nach Plan. Die menschliche Arche Hyperion kollidiert bei ihrer Ankunft mit der sogenannten Geißel. Ein energetisches und fremdartiges Gebilde, was sich durch weite Teile von Andromeda erstreckt. Auch die Nexus kollidierte während ihrer Ankunft mit der Geißel, wobei die obersten Anführer der Andromeda Initiative ihren Tod fanden. Der menschliche Pathfinder Alec Ryder behält trotzdem den Glauben an die Initiative und startet eine Erkundungsmission auf dem Planeten Habitat-7, einer sogenannten goldenen Welt. Diese sollen besonders geeignet für den Terraforming Prozess sein. Auf dem Planeten finden er und sein Sohn Scott eine riesiges, außerirdisches Gewölbe. Dieses sogenannte Reliktgewölbe wurde von unbekannten Wesen für das Terraforming erschaffen. Alec und Scott nehmen das Gewölbe in Betrieb und treffen kurz darauf auf die feindseligen Kett. In dem Kampf gegen die Kett, verliert Alec sein Leben und macht seinen Sohn Scott zum neuen menschlichen Pathfinder. Seine Aufgabe ist es, die goldenen Welten zu finden, die Reliktgewölbe zu aktivieren und somit eine neue Heimat für die Kolonisten der Andromeda Initiative zu schaffen.

Scott Ryder ist die männliche Variante der Spielfigur und erinnert eher an einen Sunnyboy,
als an einen Kämpfer für die Gerechtigkeit.

Mass Effect Andromeda ist ein gigantischer Abenteuerspielplatz. Wer allerdings darauf gehofft hat wie in No Man´s Sky unzählige Planeten erkünden zu dürfen, wird enttäuscht, denn es dürfen lediglich 7 goldene Welten besucht und erkundet werden. Dafür sind diese Planeten wirklich riesig und bieten massenhaft Nebenquests und Beschäftigungen. Außerdem sind die Planeten in Sachen Landschaft, Flora und Faune sehr unterschiedlich. Von Dschungel bis Eis- und Wüstenlandschaften ist alles dabei. Die Erkundung der Himmelskörper bis in den letzten Winkel zahlt sicher aber nur selten aus. Meistens findet man lediglich eine weitere Sammelquest. Von super geheimen Höhlen mit höchst effizienter Ausrüstung fehlt jede Spur. Die Erkundung findet sowohl zu Fuß, als auch mit dem Nomad statt, eine Weiterentwicklung des Mako aus Mass Effect 1. Wer auch immer bei Bioware auf die Idee gekommen ist, dieses Gefährt wieder auf die Spielerschaft loszulassen, sollte jedes Mal, wenn sich dieses Ding wieder irgendwo verkantet hat, eine unsichtbare Klatsche bekommen. Zugegeben, der Nomad steuert sich wesentlich besser als der Mako, aber noch immer hat man das Gefühl, als würde man auf Seife fahren. Noch dazu ist es für mich ein Rätsel, warum der Nomad zwei unterschiedliche "Gänge" hat, die man manuell auswählen muss, um Steigungen zu erklimmen.
Doch tatsächlich ist der Nomad bitter nötig, denn die Wege, die man von einem interessanten Ort zum nächsten zurücklegen muss, sind nicht ohne. Hier zeigt sich ein weiteres Problem der offenen Spielwelt: Es gibt zu wenig Spannendes, was man Abseits der Questpfade entdecken kann. A propos Quests, davon gibt es wie schon bei Dragon Age Inquisition eine riesige Menge. Leider wird man aber auch dieses Mal nicht vor der x-ten Sammelaufgabe verschont. Die Qualität der restlichen Aufgaben variieren sehr stark. Oft handelt es sich um irgendwelche 08/15 Botengänge oder ähnliches. Nur selten bekommt man außerhalb der Haupt- oder Begleitermissionen großes Gefühle geboten, was wirklich sehr schade ist.

Das flotte Kampfsystem ist die größte Stärke von Mass Effect Andromeda

Das Kampfsystem wurde im größtenteils aus Mass Effect 3 übernommen und im Detail verbessert. So spielt sich das ganze Geschehen noch einmal deutlich flüssiger, nicht zuletzt dadurch, dass die Spielfigur selbstständig in Deckung geht (endlich!). Wie auch in den Vorgängern hat man wieder drei unterschiedliche Charakterspezialisierungen zur Verfügung: Kampf, Tech und Biotik. Diesmal muss man sich aber nicht auf ein starres Konstrukt festlegen, sondern kann ohne Einschränkungen in allen drei Bereichen Punkte verteilen, um neue Fähigkeiten zu erlernen. Durch das Einsetzen von Punkten schaltet man dann unterschiedliche Profile frei. Hat man zum Beispiel einige Punkte in Kampf und Biotik investiert, steht einem das Profil Frontkämpfer zur Verfügung. Da man seine Punkte jederzeit gegen einen kleinen Obolus zurücksetzen darf, kann man unterschiedliche Fähigkeiten, Kombinationen und Profile ausprobieren. Eine kleine, aber tolle Neuerung fügt sich hier ebenfalls mit ein: der Jetpack. Damit kann man kurze Zeit in der Luft verbleiben und seine Lieblingstaktik weiter verfeinern. Kurzum: Das Kampfsystem in Andromeda macht richtig Laune.
Natürlich verlangt es für einen guten Kämpfer auch nach einer ebenso guten Ausrüstung. In Mass Effect Andromeda kann man neue Ausrüstung auf dreierlei Arten bekommen: finden, kaufen und craften. An dieser Stelle macht auch Mass Effect Andromeda einen, für mich persönlich unverzeihlichen Fehler - die besten Ausrüstungsgegenstände können selber hergestellt werden. Warum ist das aber so schlimm? Nun, weil man so sehr schnell das Interesse an jeder gefundenen Ausrüstung verliert. Was ich gelootet habe, war mir in 2/3 der kompletten Spielzeit völlig egal. Ich habe nur darauf gewartet, genügend Ressourcen und Forschungspunkte zu sammeln, um die nächste Stufe meiner N7 Rüstung zu craften. Hier bleibt Mass Effect 1 mit seinen vielen Möglichkeiten weiterhin der Klassenprimus der Reihe.

Die menschlichen Gesichter der Charaktere sind nicht wirklich hübsch geraten.

Über die grafische Qualität von Mass Effect Andromeda wurde ja bereits in den ersten Tagen nach Release eine ganze Menge geschrieben und diskutiert. Wie so oft bestätigt sich das alte Sprichtwort, "es wird nie so heiß gegessen, wie gekocht!". Allerdings muss auch ich einige kritische Aspekte anmerken und kann über einige grobe Schnitzer in der Präsentation nicht hinweg sehen. Mein größter Kritikpunkt sind tatsächlich die Gesichter der Charaktere, besonders die menschlichen Gesichtszüge sind allesamt nicht wirklich hübsch anzusehen. Hier hat das 5 Jahre ältere Mass Effect 3 die deutlich hübscheren Charaktere zu bieten. Was bei der eigenen Crew schon nicht ansehlich ist, wird bei den vielen NPCs noch deutlicher. Hier tümmeln sich teilweise abstrus hässliche Typen und hier findet man wirklich alles. Von Typ-Gesichtslähmung, über Typ-Theo Waigel Gedächnisaugenbraue bis hin zu Typ-bunter Afro ist wirklich alles vertreten. Achso und von dem schrottigen Charaktereditor wollen wir erst gar nicht anfangen. Wenigstens hat Bioware sehr schnell reagiert und zumindest das anfängliche Problem mit den "zuckenden" Augen schnell in den Griff bekommen. Im krassen Gegensatz zu den Charaktermodellen, stehen die schönen Landschaften Andromedas. Hier bekommt man teilweise wirklich hübsche Flecken zu sehen, z.b. wenn sich riesige, fluoreszierende Pilze in einer düsteren Dschungellandschaft erheben. Auch die Effekte bei Explosionen, Schilden, Laserstrahlen und Biotik sehen wirklich hübsch aus. Davon abgesehen ergeben sich aber auf der Playstation 4 (Pro!) ganz andere Baustellen. Da werden Texturen super spät nachgeladen, Strukturen ploppen plötzlich auf und gelegentliche Rückler trüben das Gesamtbild. Hier hat der PC deutlich die Nase vorn. In Sachen musikalischer Untermalung gibt es dagegen gar nichts zu meckern. Die passt wie die Faust auf´s Auge und kommt mit einigen wirklich gelungenen, neuen Themen daher. Auch die deutsche Synchronisation geht in Ordnung.

Nakmor Drack (links) und Vetra Nyx (mitte) sind die einzigen interessanten Charakterein Andromeda.

Der wichtigste Aspekt der Mass Effect Reihe sind die lebendigen Charaktere, die gefühlvollen Geschichten, die dramatischen Storywendungen und die folgeschweren Entscheidungen, die man als Spieler treffen muss. Und leider muss ich sagen, dass Mass Effect Andromeda hier auf ganzer Linie versagt. Dies ist zumindest mein ganz persönlicher Eindruck. Mir war klar, dass die Charaktere der Andromeda Crew große Fußstapfen zu füllen haben, aber dass sie so blass und austauschbar sind, hätte ich nicht erwartet. Von den 9 Crewmitgliedern können gerade einmal 2 mehr oder weniger überzeugen. Da hätten wir einmal Nakmor Drack, den alternden Kroganerkrieger. Er verfällt zwar immer mal wieder in das typische Verhalten eines Kroganers, ist dabei aber sehr witzig und tatsächlich auch besonnener, als viele seiner Artgenossen. Und als zweites noch Vetra Nyx, die weibliche Turianerin. Am Anfang scheint sie kühl und distanziert, taut aber im Verlauf der Handlung auf und wächst einem richtig ans Herz. Die restlichen Crewmitglieder bleiben wie gesagt blass und belanglos. Das trifft übrigens auch auf die restlichen Charaktere zu, die man im Verlauf der Handlung trifft und leider sogar auf den eigenen Hauptcharakter Ryder. Zwar zieht Bioware alle Register, um Sympatie und Mitgefühl für den jungen Helden zu wecken, doch über weite Strecken hat das für mich einfach nicht funktioniert. Ganz ähnlich verhält es sich mit der Handlung. Die Bedrohung durch die Reaper war eine so omnipräsente und gewaltige Gefahr, dass dieses Gefühl durch einen neuen Gegner und eine neue Aufgabe nur schwer erreicht werden konnte. Doch die Kett als neuer Gegner sind mir fast schon herzlich egal. Auch hier versucht Bioware durch den Aufstieg (eine Art Assimilation anderer Spezies) eine gewisse Dramatik aufkommen zu lassen, doch dies will bei mir einfach nicht funktionieren. Wenn ich den Kettsoldaten im Spiel gegenüberstehe, habe ich eben nur nerviges Kanonenfutter vor mir. Auch die kurze Erwähnung, dass es sich bei den Kett um ein Galaxiübergreifendes Imperium handelt, lässt mich einfach kalt. Dagegen wirkt die Aufgabe, neue Welten zu finden und bewohnbar zu machen, ja schon fast heroisch. Dabei gipfelt das ganze Geschehen aber in einem Finale, welches absolut unspektakulär inszeniert wurde. Und was ist eigentlich aus den folgeschweren Entscheidungen geworden, die sich nachhaltig und spürbar auf die Spielwelt ausgewirkt haben? Auch hier leider Fehlanzeige. Trotz das die Dialogoptionen verfeinert wurden, so dass es nun vier verschiedene Antwortmöglichkeiten gibt (Emotional, Logisch, Zwanglos und Professionell), merkt man viel zu selten unterschiedliche Reaktionen. Zwar darf man an einigen Stellen auch Entscheidungen treffen, jedoch hat man wie gesagt nie das Gefühl eine wirklich bedeutende Wahl zu treffen. Lediglich in einer Situation gab es von einem Crewmitglied eine größere Reaktion auf mein Handeln. Eine Entscheidung für oder gegen den galaktischen Rat, wie in Mass Effect 1 sucht man in Andromeda vergebens.

Fazit: Trotz der vielen Kritikpunkte ist Mass Effect Andromeda kein schlechtes Spiel. Für Entdecker und Sammler liefert Andromeda Futter für viele, viele Spielstunden. Auch Fans von actionreichen Kämpfen kommen, dank des hervorragenden Kampfsystem, auf ihre Kosten. Doch die wahren Qualitäten, sollten bei einem Teil des Mass Effect Universums, auf den Charakteren und einer epischen Geschichte liegen. Hier darf man von Andromeda leider nicht allzu viel erwarten. Hinzu kommen einige Unzulänglichkeiten wie die Ausrüstungsproblematik oder die grafischen Abstriche.
Am Ende kann man sagen, wer Dragon Age Inquisition mochte, der wird auch mit Mass Effect Andromeda ganz schnell warm werden. 
 

Samstag, 20. Mai 2017

REVIEW: Alien Covenant



Das Xenomorph aus den Alien Filmen gehört wohl zu den ikonischsten Monster der Filmgeschichte. Nachdem Regisseur Ridley Scott mit Prometheus einen anderen Pfad eingeschlagen hatte, kehrt er in Alien Covenant zu alten Tugenden zurück. Der Film soll sich wieder deutlich an den ersten drei Alien Filme orientieren und auch deutlich brutaler und düsterer werden. Ob dies gelingt, klären wir in diesem Review...

Im Jahr 2104 befindet sich das Kolonialschiff USS Covenant auf einem mehrjährigen Flug zum Planeten Origae-6. An Bord sind mehr als 2.000 Kolonisten und hunderte von Embryonen im Kälteschlaf. Das einzige wache Besatzungsmitglied ist Android Walter, der den Flug überwacht und regelmäßige Sicherheitschecks durchführt. Während das Schiff mit riesgen Sonnensegeln die eigenen Energiereserven lädt, kommt es zu einem verheerenden Neutrinosturm, der schwere Schäden am Schiff verursacht und die Crew vorzeitig aus dem Kälteschlaf reißt. Der Captain der Covenant stirbt noch in seiner Kälteschlafkapsel und so übernimmt sein Nachfolger nur zögerlich das Kommando. Während der Reparaturarbeiten am Schiff und am Sonnensegel, empfängt die Crew ein merkwürdiges, verzerrtes Signal. Doch zur Überraschung aller, ist das Singal ganz eindeutig menschlich und stammt von einem Planeten, der sich nicht nur in einem nahegelegenen System befindet, sondern auch zur Kolonialisierung viel besser geeignet scheint als Origae-6. Der neue Captain Christopher Oram beschließt den Kurs auf den neu-entdeckten Planeten zu setzen, trotz der massiven Proteste seiner Terraforming-Spezialistin Daniels. Trotz eines heftigen Sturms kann das Landungsshuttle erfolgreich auf dem Planeten landen. Die anfänglichen Bedenken sind schnell vergessen, denn die majestätischen Landschaften sind beeindruckend: massive Gebirgszüge, riesige Seen und Wasserfälle, üppige Wiesen und Wälder - alles scheint wie in einem kleinen Paradis. Merkwürdig nur, dass es nirgendwo Tiere oder andere Lebensformen gibt?! Die Landungscrew macht sich auf den Weg zum Ursprung des merkwürdigen Signals, einem gestrandeten, außerirdischen Raumschiffs. An Bord des Raumschiffs findet die Crew Überreste der Ausrüstung der Besatzung der verschollenen Prometheus. Während der weiteren Erkundung kommen zwei Crewmitglieder mit merkwürdigen, schwarzen Sporen in Kontakt. Binnen kürzester Zeit weisen beide Männer Anzeichen einer schweren Krankheit auf, bis plötzlich außerirdische Lebensformen aus ihren Körpern herausbrechen. Durch die aggressiven Wesen kommen zwei weitere Crewmitglieder ums Leben und das Landungsshuttle wird zerstört. Als die restlichen Überlebenden umzingelt sind, taucht auf einmal eine verhüllte Gestalt auf und vertreibt die Aliens.
 
Androide Dave (Michael Fassbender) ist Teil der Landungscrew
 Der Vorgänger Prometheus hatte bei vielen Alien-Fans einen schlechten stand. Dem Film wurde vorgeworfen, zu viele Fragen unbeantwortet zu lassen. Die Hoffnungen auf eine vernünftige Entstehungsgeschichte der Aliens wurden enttäuscht. Ridley Scott scheint diese Kritik ernst genommen zu haben, denn in Alien Covenant gibt es sehr viele Antworten und sie werden dem Zuschauer quasi auf einem Silbertablett serviert. Ob man ein so ikonisches Wesen wie das Alien wirklich entmystifizieren muss bleibt eine andere Frage. Meiner Meinung nach macht genau diese unklare Herkunft einen Teil der Bedrohung aus. Woher kommt diese perfekte Tötungsmaschine? Wer hat sie erschaffen? Worin liegt ihre Natur? Auch wenn auf die letzte Frage keine Antwort gegeben wird, werden die ersten beiden Fragen bis ins Detail erklärt. Ob man mit der Lösung, die Ridley Scott präsentiert zufrieden ist, muss Jeder selber entscheiden, denn schlussendlich ist das Ergebnis eher ernüchternd. Trotzdem bleiben einige Fragen offen, denn Scott schafft es nicht, eine sinnvolle Brücke zum Ur-Alien von 1979 zu schlagen. Zum Beispiel bleibt ungeklärt, wie die Xenomorphen auf dem unwirtlichen Planeten LV-426 gekommen sind.


Kurz nach der Ankunft, infizieren sich zwei der Crewmitglieder mit fremdartigen Sporen

Auch wenn Scott bei der Entstehungsgeschichte des Alien etwas patzt, schafft er es dennoch die gewohnte, beklemmende Atmosphäre zu reaktivieren. Dies geschieht auch dadurch, dass er den Handlungsverlauf und Spannungsbogen ähnlich wie im ersten Alien gestaltet. Über die Hälfte der Zeit bekommen wir kein einziges Xenomorph zu Gesicht, der Film konzentriert sich auf die Personen und das Szenario. Der tragische Unfall zu Beginn des Films soll einem die Charaktere näher bringen. Da es sich ausschließlich um (Ehe-)Paare handelt, ist die emotionale Fallhöhe deutlich höher, allerdings schafft es auch nur ein Teil der Figuren wirklich zu überzeugen. Das liegt aber in erster Linie am Drehbuch und der straffen Erzählstruktur. Hier sollte man sich selber den Gefallen tun und die kurzen Promoclips anschauen, die im Zuge der Werbekampagne zu Alien Covenant veröffentlicht wurden. Hier lernt man die Crew bereits vor dem eigentlichen Film besser kennen. Aber man muss auch sagen, dass es noch nie die Stärke eines Alienfilms war, sich auf ein ganzes Ensemble zu konzentrieren. Tatsächlich waren es immer starke Einzelfiguren (allen voran natürlich Ellen Ripley), die im Zentrum der Handlung standen. Und auch wenn man sich mit dem Charakter der Terraforming-Spezialistin Daniels, sehr offensichtlich an Ripley orientiert (Outfit, Frisur), steht eine ganz andere Figur im Mittelpunkt der Handlung. Natürlich sprechen wir hier über die beiden Androiden Dave und Walter, beide verkörpert von Michael Fassbender. Zwar gab es im Alien-Fanchise immer schon Androiden, jedoch waren diese nie zentrale Figuren in der Handlung. Michael Fassbender schafft es mit einer unglaublichen Leistung, diese beiden künstlichen Lebensformen differenziert darzustellen und das ohne übertriebene Emotionen zu nutzen. Immerhin handelt es sich ja um Androiden und so kann Fassbender nur auf kleine Nuanzen in Gestik und Mimik zurückgreifen. Seine Leistung und sein Charakter tragen nahezu den gesamten Film. Alle anderen menschlichen Figuren sind nur schmückendes Beiwerk bzw. Mittel zum Zweck. Doch dies passt perfekt zur eigentlichen Grundstimmung des Film. "Die Menschheit ist eine gescheiterte Spezies, sie hat es nicht verdient, weiter zu existieren." dieser Satz fällt etwas in der Mitte von Alien Covenant und stellt eine beispielhafte Szene dar. Nun sind es nicht mehr die Menschen, die sich mit aller Kraft gegen einen außerirdisches Wesen zur Wehr setzen, vielmehr rücken die Xenomorphen selber in den Mittelpunkt der Handlung.
 
Optisch erinnert der Charakter Daniels ( Katherine Waterston) ohne Frage an Ellen Ripley

Audiovisuell merkt man deutlich, dass Ridley Scott zu den Altmeistern gehört, die ihr Handwerk ohne Zweifel verstehen. Angefangen bei den monumentalen Landschaftsbildern des fremden Planeten, über die bizarren Alienkonstrukte, bis hin zu den fast schon ästhetisch-zelebrierten Bildern der Xenomorphen. Die Bilder sind beeindruckend und fesselnd. An vielen Stellen merkt man, dass Scott auf Modelle und handgemachte Effekte zurückgreift, im Zeitalter von CGI-Überdosen eine willkommene Abwechslung. Die Aliens dagegen stammen zu 100% aus dem Rechner, zumindest das was man als Zuschauer bemerkt. Dabei entstehen Bilder wie aus einem Horrofilm. Hier macht es sich  die Besinnung auf die Wurzeln des Alien-Franchise deutlich bemerkbar. Schockmomente sind ebenso zu finden, wie einige heftige Splattereffekte. Dazu kommt die omnipräsente Bedrohung durch die Xenomorphen. In Sachen Atmosphäre ist Alien Covenant einsame spitze. Begleitet wird das Geschehen von einem stimmigen Soundtrack, der sich an bekannten Themen bedient, sowohl aus dem direkten Vorgänger Prometheus, als auch aus der Alientriologie.

Insgesamt hat mir Alien Covenant sehr gut gefallen. Das größte Manko ist ohne Frage die Entstehungsgeschichte der Aliens. Gerade bei diesen ikonischen Monstern, hätte man es einfach dabei belassen sollen, nicht alle Fragen zu klären. Stattdessen hätte man lieber die offenen Fragen aus Promethus aufklären sollen, nämlich warum die Menschen von den Konstrukteuren erschaffen wurden. Davon abgesehen schafft es Scott in Sachen Atmosphäre und Spannen einen tollen Film zu liefern, der sich wirklich wieder stärker nach einem richtigen Alienfilm anfühlt. Die Schock- und Splatterszenen fügen sich sehr gut in das Gesamtbild ein, dass wieder deutlich eher an das Horrorgenre erinnert. Audiovisuell gibt es nix zu meckern, hier spult Scott seine jahrelange Erfahrung ab. Michael Fassbender liefert eine grandiose Leistung ab und erschafft mit den Androiden David und Walter eine ikonische Figur im Science-Fiction.