Mittwoch, 21. Dezember 2016

REVIEW: Rogue One - A Star Wars Story


 Was gab es im Vorfeld für hitzige Diskussionen über Rogue One, den ersten Spin-Off Film im Star Wars Universum. Vor allem die umfangreichen Nachdreharbeiten sorgten für einiges an Zündstoff und die Gerüchteküche brodelte. Angeblich war der Film in den Augen des Mäusekonzerns zu düster und zu brutal und sollte familienfreundlicher werden.  Dementsprechend groß waren die Zweifel der Fans, ob es Rogue One schafft, dass Star Wars Universum zu bereichern und ein guter Film zu werden. Ich persönlich habe dem ganzen Trubel im Vorfeld wenig Beachtung geschenkt und habe mich ganz unvoreingenommen auf ein tolles, neues Star Wars Abenteuer gefreut. Nach dem Kinobesuch hatte ich so viele Gedanken und Emotionen in mir, die ich erst einmal sorgsam ordnen und analysieren musste, bevor ich dieses Review schreibe. An dieser Stelle gebe ich auch den dringenden Hinweis, dass ich dieses Review nicht spoilerfrei schreiben werde. Wer also Rogue One noch nicht gesehen hat und sich im Kino überraschen lassen will, der sollte an dieser Stelle aufhören zu lesen...allen Anderen wünsche ich viel Spaß!

Auch wenn auf Seiten der Rebellen ein ganzes Ensemble die Handlung trägt,
steht Jyn Erso (Felicity Jones) im Vordergrund.
Der geniale Wissenschaftler Galen Erso hat sich auf der Flucht vor dem Imperium als einfacher Farmer zurückgezogen. Zusammen mit seiner Frau und seiner Tochter Jyn, lebt er ein einfaches Leben. Doch der lange Arm des Imperiums reicht weit und es dauert nicht lange, bis Galen gefunden wird. Der imperiale Offizier Krennic will unbedingt, dass Galen seine Arbeit an einer mächtigen, geheimen Waffe des Imperiums fortsetzt.Weil seine Frau ihn nicht gehen lassen will, bedroht sie die imperialen Soldaten mit einem Blaster und wird kurz darauf erschossen. Jyn kann indessen fliehen und sich in einem vorbereiteten Bunker verstecken, während Galen vom Imperium verschleppt wird. Jahre später treffen wir erneut auf Jyn, die mittlerweile als Kriminelle verurteilt wurde und in einem Gefangenentransport des Imperiums sitzt. Befreit wird sie von einer Gruppe Rebellen u.a. dem Pilot Cassian Endor. Als klar wird, dass Jyn die Tochter von Galen Erso ist, soll sie sich mit Saw Gerrera treffen. Angeblich soll Gerrera, der Anführer einer radikalen Rebellensplittergruppe ist, eine Nachricht von Jyns Vater erhalten haben, die von der geheimen Superwaffe des Imperiums handelt. Jyn, Cassian und der umprogrammierte Imperiale Droide K-2SO reisen zum Planeten Jedha, wo sie auf den blinden Krieger Chirrut Îmwe und den Attentäter Baze Malbu treffen. Mit ihrer Hilfe können sie Gerrera zu einem Treffen bewegen. In der Nachricht von Galen Erso versucht dieser seine Kooperation mit dem Imperium zu erklären. Außerdem teilt er mit, dass er eine absichtliche Schwachstelle in die neue Superwaffe des Imperiums, genannt Todesstern, eingebaut hat und dass die Plane in einer streng bewachten, imperialen Basis auf dem Planeten Scarif versteckt sind. Die Mission scheint klar: Galen Erso retten und die Pläne des Todessterns in den besitz der Rebellen bringen.

Die weltraumschlachten in Rogue One gehören zu dem Besten, was es in den
letzten Jahren auf der Kinoleinwand zu sehen gab.

 Bereits 2015 kündigte Disney an, dass es regelmäßig Spin-Off Filme geben wird, die bestimmte Personen und Ereignisse im Star Wars Universum näher beleuchten sollen. Unter dem Begriff "Anthology" zusammen gefasst, ist Rogue One also der erste Film dieser Reihe. Rogue One spielt zwischen Episode 3 und 4 und dient so als modernes Bindeglied zwischen der "alten" und der "neuen" Triologie. Die Geschichte rund um die gestohlen Pläne des Todessternes ist in Episode 4 "Eine neue Hoffnung" zwar omnipräsent, viele Informationen gab es aber nicht. Dadurch weiß der Star Wars Kenner natürlich grob, wohin sich die Handlung entwickelt, aber nicht alle Details. Im Kino kann man sich also auf einige Überraschungen freuen.

Der Rebellenpilot Cassian Endor (Diego Luna) an der Seite von Imperial-Droide K-2S0
 In Rogue One bekommen wir viele neue Charaktere zu zu sehen. Die Rebellen warten gleich mit einem ganzen Ensemble auf, wobei Jyn Erso gespielt von Felicity Jones ohne Zweifel im Mittelpunkt steht. Zuletzt habe ich Mrs Jones in dem Film "Die Entdeckung der Unendlichkeit" gesehen und dort machte sie an der Seite von Eddie Redmayne eine hervorragende Figur. In Rogue One kann sie leider die große Last nicht alleine tragen und hat mich über weite Strecken sogar enttäuscht. Es scheint so, als benötigt Sie für den gesamten Film eine Palette von gerade mal  3 1/2 Gesichtsausdrücken. Auch den großen Sinneswandel von Jyn kann sie nicht überzeugend transportieren, wobei man hier auch dem Autor einen Teil der Schuld zusprechen muss. Warum Jyn zuerst absolutes Desinteresse an der Rebellion zeigt und später sogar eine anfeuernde Rede über eben diese zum besten gibt, bleibt nur in Teilen nachvollziehbar. Aber es gibt ja noch andere Charaktere, die die Handlung tragen. Nunja, leider bleiben die Verbündeten von Jyn noch blasser als sie selbst. Cassian Andor ist ein Abziehbild eines Han Solo; Baze Malbus bleibt wohl in erster Linie wegen seiner dicken Wumme im Gedächnis und Bohdi Rook wirkt einfach völlig verpeilt. Lediglich der bline Chirrut Imwe ist nicht nur cool, sondern seine Rolle als ein ehemaliges Mitglied des Ordens der Whills, ist für Star Wars Kenner ein echter Leckerbissen. Tatsächlich ist der durch und durch beste Charakter auf Seiten der Rebellen, der umprogrammierte Imperial-Droide K-2S0. Dieser schafft es mit seinem trockenen Humor und treffenden Sprüchen sofort die Sympatien des Publikums auf seine Seite zu ziehen. Die Hollywood-Größen Mads Mikkelsen und Forest Whittaker machen ihre Sache zwar gut, haben in Summe aber auch erschreckend wenig Screentime, um wirklich im Gedächnis zu bleiben.

Der interessanteste Charakter auf Seiten der Rebellion: Der bline Mönch Chirrut Îmwe,
gespielt von "IP Man" donnie Yen.

Tatsächlich sind es die Bösewichte und "alten" Gesichter, die in Rogue One überzeugen können. Ben Mendelsohn als machtgieriger Direktor Krennic, wirkt authentisch und auf eine sehr gefählriche Art einschüchtern, ein bisschen wie es Hans Landa in Inglorioius Basterds war. Doch nur so lange, bis er auf zwei andere Charaktere trifft. Der vor 20 Jahren verstorbene Peter Cushing wird mit herausragendem CGI zum Leben erweckt und so auch seine Figur Gouverneur Tarkin. Der direkte Vorgesetzte von Krennic wirkt eiskalt und berechnend, wie schon in Episode 4. Auch wenn man das CGI als solches natürlich wahr nimmt, so ist die technische Umsetzung einfach brilliant. Und dann wäre da natürlich noch die Rückkehr des größten Filmschurken aller Zeiten: Darth Vader. Auch wenn es irrsinnigen Spaß macht Vader wieder auf der großen Leinwand zu sehen, bin ich auch wirklich traurig, dass er nur zwei kurze Auftritte hat. Aber diese kurzen Momente reichen aus, um die Genialität dieses Charakters zu unterstreichen und zeigen vor allem einen Darth Vader, der vollends der dunkeln Seite verfallen ist. Großartig!

Gänsehaut pur: Die Rückkehr des besten Filmsbösewichts aller Zeiten.

 Wenn wir schon über Charaktere sprechen, sollen an dieser Stelle auch die unzähligen Figuren, Aliens, Roboter und Soldaten erwähnt werden, die in Rogue One auftauchen. Hier wird wirklich einiges für´s Auge geboten und wie schon bei Episde VII wird ein gelunger Mix aus CGI und Animatronik präsentiert. Haltet die Augen offen, es gibt unglaublich viele bekannte Figuren zu entdecken.

Von den vielen Charakteren schlagen wir einen Bogen zur Handlung des Film. Um es direkt vorweg zu sagen: Ich finde den Film mit seinen 134 Minuten schlichtweg zu lang und das liegt in erster Linie daran, dass die Geschichte in der ersten Hälfte so unglaublich langsam in Gang kommt. Zu Beginn gibt es nicht nur Zeitsprünge, auch der Ort der Handlung wechselt sehr oft. Dadurch wirkt das ganze Geschehen hektisch. Die einzelnen Handlungsstränge wirken aufgesetzt und führen sich nicht stringent zusammen. Ein Beispiel: Der Charakter Saw Gerrera (Forest Whitaker) und der Umweg, den die Nachricht von Gale Erso über seinen "Schreibtisch" macht, bringt dem Film in meinen Augen nichts. Ein weiterer Grund, warum der Film so lang ist, sind die vielen neuen Charaktere. Verständlicherweise wollen sie alle vorgestellt werden und benötigen dafür eine entsprechende Screentime. Schließlich soll man als Zuschauer mit den Charakteren mitfühlen und am Ende, in der finalen Schlacht, um ihr Leben bangen. Das funktioniert nur bedingt, denn wie ich weiter oben bereits besschrieben habe, sind die neuen Charaktere weitestgehend blass und ihre Hintergrundgeschichte geht selten über "das Imperium war böse zu mir und meiner Familie" hinaus. Ihr Tod hat mich am Ende nicht wirklich berührt. Ausnahme tatsächlich (wieder mal) der Droide K-2S0. So Paradox es klingt, aber sein Ableben war emotional, auch wenn es sich nur um einen Roboter handelt. Warum man sich überhaupt für ein Ensemble so vieler Charaktere entschieden hat, die am Ende eh das zeitliche segnen, erschließt sich mir nicht.


Direkt Krennic macht als Bösewicht eine sehr gute Figur und versprüht in seinen besten Moment
ein bisschen "Hans Landa-Flair".

Schafft es Rogue One denn überhaupt richtiges Star Wars Feeling aufkommen zu lassen? Ohja! In unzähligen Momenten gibt es kleinere und größere Verweise, Anspielungen und Fan-Momente. Das fängt bei kleinen Details an, etwa bekannte Figuren die man im Hintergrund oder im Getümmel erkennt. Manche Szenen sind 1:1 Adaptionen aus der alten Triologie, etwa wenn der Todesstern das erste Mal in Betrieb genommen wird, oder aber sich ein Raumschiff von der Operationsbasis der Rebellen in die Lüfte erhebt und davon fliegt. Auch in den Dialogen fließen immer wieder Querverweise und Anspielungen mit ein, wie z.B. der bereits erwähnte Ordens der Whill. Besonders im letzten Drittel des Films öffnet sich dann die sprichwörtliche Büchse der Pandora und heraus kommt Star Wars Feeling pur. Das ist umso erstaunlicher, weil die unzähligen Nachdreharbeiten, vor allem für diesen Teil von Rogue One stattfanden. Da muss man die berechtigte Frage stellen: Wären (noch) mehr Nachdreharbeiten für die ersten beiden Drittel vielleicht auch angebracht gewesen? Auf jeden Fall verpufft der Vorwurf an Disney, sie hätten die Nacharbeiten angeordnet, um den Film familienfreundlicher zu gestalten. Das Gegenteil ist der Fall: Die FSK 12 Freigabe ist grenzwertig, denn als erster Star Wars Film überhaupt, ist Rogue One auch ein richtiger Kriegsfilm mit einer düsteren und dreckigen Atmosphäre. Die Leichtigkeit und den Witz von Episode VII sucht man hier vergebens, lediglich die trockenen Sprüche von Droide K-2S0 lockern das Geschehen auf. Weiterhin werden die Rebellen nicht als strahlende Helden dargestellt, sondern bewegen sich durchaus in Grauzonen, was Cassian Endor zu Beginn des Films relativ deutlich macht, indem er einen panischen Informanten in den Rücken schießt. In diesem Sinne ist das Experiment Rogue One durchaus gelungen und man muss es Disney hoch anrechnen, diesen Schritt gewagt zu haben.


Zu guter Letzt möchte ich kurz über die audiovisuelle Seite des Films sprechen. Rogue One gehört optisch zur absoluten Elite im Sci-Fi Bereich. Besonders die bereits angesprochene Weltraumschlach gehört mit zum Besten, was das moderne Kino zu bieten hat. Unzählige Schiffe in allen Größenordnungen, Explosionen und Laserstrahlen in den bekannten Farben sorgen für Staunen und Begeisterung. Aber auch am Boden geht es ordentlich zur Sache. Der Kontrast der südseehaften Strandkulisse zum brutalen Kriegstreiben ist optisch eine willkommene Abwechslung. Und spätestens wenn aus einer riesigen Rauchwand die ersten AT-ATC Walker auf die Rebellen losstürmen, hat Rogue One auf den letzten Kritiker auf seine Seite gezogen. Die musikalische Untermalung ist ebenfalls erste Sahne, auch wenn diesmal nicht John Williams an Bord war. Stattdessen zeichnet sich Michael Giacchino für den pompösen Soundtrack verantwortlich. Dieser ist kein unbeschriebenes Blatt und komponierte die Soundtracks zu Filmen wie Oben, Ratatouille und Star Trek. Auch wenn die Eigenständigkeit etwas verloren geht und Giacchino in seinen besten Momenten einfach nur Williams bekannte Melodien zitiert, passt seine Hanschrift sehr gut zum düsteren Serienableger im Star Wars Universum.

Hollywood Star Firest Whitaker spielt leider eine kleine und unbedeutende Rolle

Fazit: Es war unglaublich schwer Rogue One eine passende Bewertung zu geben. Der Film hat mich besonders in der ersten Hälfte nicht wirklich überzeugt. Die Handlung kam zu langsam in Fahrt und teilweise stellte sich sogar Langeweile ein, die aber immer wieder von den kleinen, feinen Star Wars Momenten durchbrochen wurde. Die neuen Charaktere konnten mich kaum überzeugen, vor allem Jyn hat mich bis zum Ende hin kalt gelassen. Es waren die bekannten Charaktere, die auch mit kurzen Auftritten für Gänsehaut-Momente sorgten. Der insgesamt düstere und dunkle Look des Films hat mir sehr gut gefallen und beweist, dass Disney auch durchaus den Mut zur Lücke hat, um etwas Neues zu probieren. Das an manchen Stellen gekonnt mit den Erwartungen der Fans gespielt wurde, fand ich zwar gelungen, aber trotzdem (ja man mag mich kleinlich nennen) war das Fehlen der bekannten Laufschrift und des Star Wars Themas, dann doch zu viel des Guten. Die Kehrtwende nimmt der Film dann im letzten Drittel des Films, denn hier wird es einfach nur genial. Die Weltraum- und Bodenschlachten sind bombastisch und gehören zum Besten, was man bis dahin gesehen hat. Die konsequenten Kriegshandlungen, das Opfer der Rebellen, Vader in Action und der Anschluss an Episode 4 sind schlichtweg toll. Deshalb war ich bis kurz vor Ende meiner Rezension gewillt, Rogue One 9 von 10 Punkten zu geben. Doch wenn man es rein objektiv betrachtet, kann ein Film, der in 2/3 seiner Zeit nicht auf ganzer Linie überzeugen kann, keine höhere Benotung bekommen. Auch wenn es ein bisschen im Fan-Herzen schmerzt, ist dies meine finale Wertung für  Rogue one - A Star Wars Story.



Samstag, 17. Dezember 2016

REVIEW: Charlotte


Man stelle sich einmal vor, man wacht eines Morgens mit einer besonderen Fähigkeit auf, die einen von allen anderen Menschen unterscheidet. So ergeht es auch Yu Osaka, der eines Tages feststellt, dass er die Kontrolle über andere Menschen übernehmen kann - allerdings nur für 5 Sekunden. Was würde man mit dieser speziellen Fähigkeit wohl machen? Yu entschließt seine Fähigkeit für seinen eigenen Vorteil zu nutzen. Während einer Klassenarbeit übernimmt er einfach nacheinander die Kontrolle über die klügsten Köpfe der Klasse und sahnt so natürlich Höchstnoten ab. Wenn er mal wieder von ein paar älteren Schülern genervt wird, übernimmt er einfach Einen der Gruppe und zettelt so eine Schlägerei an. Yu ist überheblich und arrogant und mit sich und seiner Fähigkeit mehr als zufrieden. Bis er dann eines Tages auf das mysteriöse Mädchen Nao Tomori trifft, die ihn mit einer Videokamera entlarvt und ihn mit seiner Fähigkeit konfrontiert. Außerdem offenbart sie ebenfalls eine besondere Fähigkeit: Nao kann sich vor genau einer Person unsichtbar machen. Sie bietet Yu an, an eine Schule für begabte Kinder und Jugendliche zu wechseln, die sogenannte Sternenmeer-Akademie. In die Ecke getrieben willigt Yu ein, aber nur unter der Bedingung, dass seine kleine Schwester Ayumi ebenfalls in das angrenzende Schulheim einziehen darf.

Zu Beginn nutzt Yu seine Fähigkeit für allerlei Blödsinn, z.B. unter fremde Röcke gucken.

 In den kommenden Tagen erfährt Yu von Nao den Sinn und Zweck der Sternenmeer-Akademie. Diese bietet begabten Kindern aus ganz Japan Schutz und Integrität. Denn sollten die besonderen Fähigkeiten der Schüler publik werden, warten wissensgierige Forscher und Wissenschaftler nur darauf, unmenschliche Experimente durchzuführen, um dem Ursprung der besonderen Fähigkeiten auf den Grund zu gehen. Da die besonderen Fähigkeiten mit dem Ende der Pubertät verschwinden, können die Schüler nach ihrem Abschluss ein ganz normales Leben führen. Die Aufgabe des Schülerrates (mit Nao als Anführerin) ist es, begabte Schüler in ganz Japan aufzuspüren und sie dazu zu bewegen, in die Sternenmeer-Akademie zu kommen. Yu lernt daraufhin zwei weitere Mitglieder des Schülerrates kennen: Jōjirō Takajō mit der Fähigkeit sich unglaublich schnell zu bewegen und den mysteriösen Kumagami, der nie etwas sagt, immer klitschnass auftaucht und anscheinend in der Lage ist, die Begabung von Anderen aufzuspüren und zu identifizieren.
Auch Yu wird fortan in die Aktivitäten des Schülerrates eingespannt und erlebt eine abenteuerliche Geschichte, voller Höhen und Tiefen.

Zu Beginn von Charlotte ist die Stimmung ausgelassen und es gibt viele Slapstick einlagen
Die kreativen Köpfe hinter Charlotte, zeichneten sich auch 2010 für den Anime Angel beats! verantwortlich. Vor allem optisch merkt man das dem Anime sofort an. Die Animationen sind hervorragend, mit vielen Details und in satten Farben getaucht. Die Charaktere sind weich gezeichnet und vor allem die Mädels mit großen Kulleraugen und niedlichen Gesichtszügen versehen. Die Umgebungen und Orte sind  sind mit Leben gefüllt und wirken authentisch. Ruhige Sequenzen und Standbilder, wechseln sich mit rasand geschnittenen Actionsequenzen ab, wobei es niemals hektisch wird. Wenn wir von einem Videospiel sprechen würde, dann wäre Charlotte wohl eines dieser Spiele, dass man in seine Konsole schiebt, um die Freunde mit der immensen Grafikpower zu beeindrucken. Soll heißen: Charlotte sieht einfach umwerfend gut aus. Die musikalische Untermalung ist ebenfalls sehr gelungen, auch wenn sie nicht ganz an die Meisterklasse von Angel beats! heranreicht. Das Opening ist stimmig und geht sofort ins Ohr, bietet aber genug Abwechslung und Eigenständigkeit, so dass es nicht langweilig wird. Und tatsächlich gibt es auch diesmal wieder eine hervorragende deutsche Synchronisation aus dem Hause Peppermint Deutschland. Hut ab!

Nao ist sehr niedlich, hat aber auch einen schwierigen Charkter und geht nie ohne Kamera aus dem Haus.

Audiovisuell ist Charlotte also nahezu über jeden Zweifel erhaben, aber wie steht es um den Kern des Ganzen, die Handlung?! Nicht nur auf visueller Ebene, sind die Parallelen zum inoffiziellen Vorgänger Angel beats! unverkennbar, sondern auch der Verlauf der Geschichte ist ähnlich aufgebaut. In den ersten Folgen von Charlotte entwickelt sich eine interessante, aber sehr leichtfüßige Geschichte. Die Stimmung ist positiv und humoristische Slapstick-Einlagen und Running Gags laden zum Lachen und Schmunzeln ein. Ziemlich genau zur Mitte der 13 Folgen werden die Zuschauer dann wie aus dem Nichts hart getroffen, als sich ein dramatischer Schicksalsschlag ereignet. Die darauf folgende Hoffnungslosigkeit wird langsam und behutsam wieder aufgelöst, bis zum sehr emotionalen Finale des Anime. Man merkt es schon: Charlotte ist eine Achterbahnfahrt der Gefühle, die den Zuschauer packt und gebannt vor dem Bildschirm fesselt. Das funktioniert natürlich nur, wenn die Charaktere etwas beim Zuschauer auslösen. Dies ist bei Charlotte der Fall, denn die Charaktere sind liebevoll ausgearbeitet und mit sympatischen Wesenszügen versehen. So verfolgt man mit Spannung die Geschichte von Yu, Nao und den Anderen, bis die letzte Folge über den Bildschirm flimmert

Fazit: Charlotte ist für mich persönlich allerbeste Anime Unterhaltung. Die 13 Folgen bieten erstaunlich viel Handlung und Charakterentwicklung, wie man es in einer so kurzen Episodenanzahl eigentlich nicht vermutet. Der Zuschauer wird emotional gefesselt und fiebert jedem neuen Handlungsbogen entdecken. Auch für Anime-Anfänger ist Charlotte sehr zu empfehlen, mit dem typischen japanischen Anime-Humor sollte man aber umgehen können. Audiovisuell ist Charlotte allererste Güteklasse und einfach nur beeindruckend. Die sehr gelungene dt. Synchro und die tolle Aufmachung, runden das Gesamtbild ab.